Beschreibung
Diese CD entführt uns in eine der größten Attraktionen im Venedig des Barockzeitalters, die berühmten Ospedali. Unter den Internatsschülern des Ospedale della Pietà befand sich auch ein Mädchen namens »Pellegrina«, für die Vivaldi viele seiner Oboenkonzerte schrieb. Xenia Löffler hat nun zusammen mit ihren Berliner Kollegen diesen Concerti soli, Concerti ripieni und Sinfonie des »Roten Priesters« neues Leben eingehaucht – aber auch seinen Nachfolgern, unter ihnen ein ebenso glühender Bewunderer aus unseren Tagen: der Komponist Uri Rom. (Harmonica Mundi France)
Xenia Löffler (Barockoboe)
Georg Kallweit (Solo Violine und Konzertmeister)
Akademie für Alte Musik Berlin
Pressestimmen
„[Xenia Löffler] kann hier nochmal ihr beeindruckend vielseitiges Können auf ihrem Instrument vorführen. Eine mitreißend und temperamentvoll musizierte Aufnahme auf höchstem künstlerischem Niveau!“
(WDR 3 Tonart)
„Diese CD zählt u den schönsten Novitäten in diesem Herbst!“
(Die Bühne – Österreich)
„… the third ‘theme’ of the disc is undoubtedly the superb oboe-playing of Xenia Löffler, as smooth and swellingly expressive in slow movements as it is ripplingly agile in quicker ones. It is masterly playing and this disc is her triumph.“
(Gramophone Magazin UK)
„…so spielerisch virtuos und zugleich seelenvoll wie in den Palazzi am Canale Grande klingt die Oboe in den Konzerten der folgenden Jahrhunderte so schnell nicht wieder.“
(Rondo Magazin)
„…voll Verve, mit großem Können, zupackend und mit ganz eigener Handschrift, durchaus deutsch, was Disziplin und Kultur angeht und doch durchdrungen von südländischer Lebensart. Es macht Spaß, da zuzuhören.“
(MDR Figaro)
„[Xenia Löffler] singt auf ihrem Instrument. Ein wirklicher Genuß!“
(hr2 Kultur)
Uri Rom (*1969) über sein Concerto L’Olimpiade in C-Dur für Oboe, Streicher und B.c.
Quasi-Pasticcio nach Vorlagen von Antonio Vivaldi (1678–1741) and Carlo Tessarini (1690–1741)
Allegro ma poco – Adagio – Allegro
„Der Begriff pasticcio bezieht sich ursprünglich auf Opern bzw. opernähnliche Werke, die aus unterschiedlichen Werken verschiedener Komponisten zusammengestellt werden. So betrachtet entspricht das vorliegende Oboenkonzert allerdings nur bedingt den Voraussetzungen der Gattung.
Als Vorlage zum ersten Satz dient die Arie „Siam navi all’onde algenti“ der Dienerin Aminta aus dem II. Akt von Vivaldis Oper L’Olimpiade (Libretto von Pietro Metastasio). Hierin folge ich einer etablierten Barockpraxis der Umwandlung von bestehenden Vokalnummern in Instrumentalsätze – und umgekehrt. Mit der Arie „Scocca dardi l’altero tuo Ciglio“ aus der Oper Griselda beschreitet Vivaldi den Weg vom Instrumentalen ins Vokale: Diese Arie greift auf Material aus den früher entstandenen ersten Sätzen des Oboenkonzerts RV 450 und des Fagottkonzerts RV 471 zurück. In meinem auf Vivaldis Arie basierten Konzertsatz lag mir daran, soviel wie möglich aus Vivaldis Originalideen beizubehalten, dieses jedoch unter gründlichem Umschreiben des Solo-Parts und der formalen Anlage der Arie.
Der zweite Satz hat keine direkte Vorlage. Er reflektiert weniger den Stil von Vivaldis häufig sehr kurzen langsamen Konzertsätzen als vielmehr die Rezeption des italienischen Stils etwa durch J. S. Bach.
Der dritte Satz hat sogar zwei Vorlagen: einerseits den Finalsatz aus Vivaldis Violinkonzert RV 172, andererseits einen Violinkonzert-Satz des italienischen Violinisten und Komponisten Carlo Tessarini. Letzterer Satz erscheint in einer Dresdener Quelle aus der Mitte des 18. Jahrhunderts als Ersatz für den 3. Satz aus Vivaldis RV 172, womit eine zumindest zeitgenössische Verquickung der beiden Sätze miteinander belegt ist. In meinem Satz verwende ich thematisches Material aus beiden besagten Ritornelli, die Solo-Stimme und die formale Anlage des Satzes sind neu.
Dieses Auftragswerk der Akademie für Alte Musik Berlin entstand 2013 in Tel Aviv, Berlin und Florenz. Die Wahl der Vorlagesätze sowie Einzelheiten der Oboenstimme sind mit der Widmungssolistin Xenia Löffler erarbeitet worden.“
(Uri Rom, Tel Aviv, Februar 2014)
Tracklist
Uri Rom (*1969)
Concerto ‘L’Olimpiade’ in C major for oboe, strings and basso continuo
Quasi-Pasticcio after Antonio Vivaldi and Carlo Tessarini
Allegro ma poco
Adagio
Allegro
© Edition Friedrich Hofmeister Musikverlag, Leipzig
Antonio Vivaldi (1678–1741)
Concerto in E minor for strings and b.c., RV 134
Allegro
Andante
Allegro
Alessandro Marcello (1669–1747)
Concerto in D minor for oboe, strings and b.c.
Andante e spiccato
Adagio
Presto
Giovanni Porta (c. 1675–1755)
Sinfonia in D major for strings, 2 oboes, bassoon and b.c.
Allegro – Andante – Adagio
Allegro
Antonio Vivaldi
Concerto in B flat major for violin, oboe, strings and b.c., after RV 364, RV Anh.18
(Allegro)
Grave
Air
Allegro
Concerto ‘per Sua Altezza Reale di Sassonia’ in G minor
for violino solo, oboe solo, oboe secondo, due flauti, archi e bassi, RV 576
Allegro
Larghetto
Allegro
Caro Tessarini (1690–1766)
Overture in D major from op.4 ‘La Stravaganza’ for strings and b.c.
Allegro assai
Largo sempre piano
Presto
Antonio Vivaldi
Concerto in C major for oboe, strings and basso continuo, RV 450
Allegro molto
Larghetto
Allegro